Materialschrift

Sun., April 24 2016

Aufschiebung und Zurück(be)haltung dessen, was nicht in Erscheinung tritt.

Fotos: Martina Ruhsam
Kartographie von »Verwicklungen«

Sprache hat die Eigenschaft, nicht an »ein« Medium gebunden zu sein. Aber sie hat die Eigenschaft an ein »Medium« gebunden zu sein. Gleiches gilt das Bild. Ja, das Bild lebt allein aus der Faszination heraus, dass und in welcher Weise die Spur des Mediums sichtbar wird.

Es ist das Unauslöschliche gewisser Spuren im Unbewussten, wo nichts endet, nichts geschieht, nichts vergessen wird.

Es gibt keine »bewusste« Spur. Die Spur als Verräumlichung, als Aufschub entzieht sich grundsätzlich. Ihr »Unbewusstes« ist nicht mehr im Hinsicht auf
eine mögliche Präsenz zu denken, es ist ein »fundamentales« Unbewusstes. Die Spur hat sich in der »Verdrängung im Allgemeinen« immer schon ausgelöscht.

Die Spur ist die Selbstlöschung, die Auslöschung ihrer eigenen Präsenz, sie wird durch Drohung oder die Angst ihres unwiderruflichen Verschwindens, des Verschwindens seines Verschwindens konstituiert. Eine unauslöschliche Spur ist keine Spur.

Eine unauslöschliche Spur ist keine Spur, sie ist volle Präsenz und unbestechliche Präsenz.

»Materialität der Sprache« und »Schrift als Spur«
mit einigen Worten von J.Derrida.