Festschreiben

Di., 8. November 2016

Was kann man finden, wenn man einen Stoffwechsel sucht? Was ist das Mindeste, um ihn zu erreichen oder ist er nicht schon immer erreicht?

Was kann man finden, wenn man einen Stoffwechsel sucht?
Was ist das Mindeste, um ihn zu erreichen oder ist er nicht schon immer erreicht?

Wieviel Freiheit braucht man, um in einen Stoffwechsel zu treten? Was heißt es, in einem Projekt einen Stoffwechsel zu eröffnen? Was heißt es, Teil eines Projekts zu sein? Was heißt es, sich für ein Projekt zu öffnen, dessen Ausgang nicht klar ist?
Woran stößt man?

 

SCHREIBEN

„Was wollen wir von dem Text?“
„Vielleicht wäre eine Zielvorgabe schon schädlich und wir sollten viel eher viele Stränge zusammenlaufen lassen, ohne sie zu einem Ziel zusammenzuführen“
„Das ist aber auch schon ein Ziel...“
„Natürlich...“
„...und ich brauche einen Startpunkt, eine Aussicht auf etwas Produktives.“
„aber ist nicht die Zielsetzung dieses Raumes uns in einem gewissen Grade von den Produktionszwängen zu befreien?“
„Ja, aber mir geht es darum, ein Gefühl dafür zu haben, dass ich irgendwann etwas greifen können werde...auch wenn sich der Startpunkt mehrfach versetzen und ich das Gefühl zwischendurch immer wieder verlieren kann“
„Dir geht es also um Interesse...jenes, das so oft mit 'spannend' bezeichnet wird?“

„Ich will Gespräche führen.“
„Einzeln oder in der Gruppe?“
„Wir müssen erstmal sehen, wie sich die Gruppe gestaltet.“
„Wir können sie aber auch aktiv mitgestalten.“
„Sind Einzelgespräche dann nicht zu wissenschaftlich?“
„Ja...aber auch sehr hilfreich...“
„Natürlich - aber hilfreich für welche Belange und in welche Richtung? Was erwartest du dir von ihnen?“
„Man bemerkt in ihnen am schnellsten wo es zwischen uns hapert.“
„Aber was hapert und aus welcher Perspektive? Gibt dir da das Medium der textuellen Reflexion nicht einen Blickwinkel vor? Vielleicht hapert es aus einer körperlicheren, oder akustischereren Wahrnehmung an ganz anderen Stellen, die wir - blind vom Text - gar nicht sehen?“
„Ja, das müssen wir unbedingt bedenken - aber wir müssen unsere Perspektive trotzdem einnehmen.“

„Ist dieser Absatz so relevant? Ist das zu sehr aus der Luft gegriffen?“
„Er ist doch ein Teil des Suchens, das unser Textexperiment darstellt – ein Pendel, das sich langsam einschwingt.“
„Doch warum muss das am Ende noch so dastehen? Handelt es sich nicht eher um einen Strang, der im Laufe der Arbeit verkümmert ist?“
„Für mich geht es in diesem Textexperiment auch um eine Hinterfragung der üblichen Stringenz, die man von einer Publikation erwartet. Versuchsweise würde ich gerne auch die Querschläger einfangen.“
„Auch wenn sie vielleicht nicht verständlich, peinlich oder langweilig sind?“
„Vielleicht...zum Teil...zumindest allegorisch – als Offenlegung.“
„Weswegen wir diesen Text auch erst viel später an chronologisch falscher Stelle platzieren?“
„Ja – genauso wie all diese Gespräche in ihrer verschriftlichten Version reduziert, verfeinert und beschleunigt sind. Ohne Ähhhs...Ahhs, Verwirrungen und Grammatikfehlern.“

Wir sitzen gemeinsam, unsere Köpfe stecken zusammen und wir schreiben. Drinnen passiert etwas, wir sind draußen. „Ich will rein“. Immer wieder kommen andere Stoffwechselnde vorbei, betrachten uns neugierig, trauen sich aber nicht, zu intervenieren. Wir sind im Text, draußen und irgendwie doch auch drinnen, als versperrte Kapsel. Jetzt gehen wir rein.

WAS BEDEUTET TEXTPRODUKTION INNERHALB EINES PERFORMATIVEN SETTINGS? ODER: WAS IST DIE PERFORMATIVITÄT DES TEXTES – WEN SCHLIEßT DIESER EIN UND/ODER AUS? UND INWIEFERN HANDELT ES SICH UM EINEN „ER“?

Raumaufteilung 1: Alfred, Thomas und Kilian basteln an einem Röhrenmonitor und einer elektronischen Orgel aus den 70ern, Yasmin, Claudia und Axel schauen gemeinsam in einen Laptop, Brigitte und Sabina unterhalten sich vor einem Tablet, Alufolie und Zeitungsausschnitten, Anita markiert einen Text am Boden, Louise liest liegend ein Buch. Ich klinke mich immer wieder aus und tippe.

Wenn Männer handwerken oder mechanisch arbeiten, reden sie mehr im Dialekt als sonst.
Man wurschtelt, es wird nicht beachtet, dass es 13 Uhr ist - nicht einmal nicht beachtet, sondern niemand denkt darüber nach.

Mich stört der Bruch. Ich verstehe nicht, woran ich scheitere - wieso kann ich nicht gehen und erfragen was sie da bauen. Es würde natürlich helfen, wenn ich das tief aus dem Bauch raus im Dialekt könnte, aber das ist nur die letzte Schicht des Verschlusses. Ich kenn das Phänomen, dass ich plötzlich zu viel bin, nicht weil ich handwerklich nicht genauso gut bin (wenn nicht sogar besser), sondern weil es um etwas anderes geht, etwas, wo ich durch meine Präsenz etwas störe. Hier kann es nicht (nur) meine Weiblichkeit sein, weil sie ist es auch. Vielleicht,weil ich mich merkwürdig bedeckt halte und sonst nur in einer Schrift existiere, die diesen Raum berührt hat, aber nicht zum Vorschein getreten ist. Und der Bruch ist sowieso da.

Raumaufteilung 2: Alfred bastelt an der Orgel, Brigitte liegt in meditativer Pose am Boden, Augen geschlossen, Hände lose in die Luft gehalten; Anita und Claudia reden am Sofa, Sabina, Thomas und Louise sind gerade nicht da. Wir sitzen schon wieder draußen, es hat 15 Grad weniger als letztens und wir tippen nachwievor in Bildschirme.

Unser Komplex: Das Kreativitsspektrum als Texter_in ist um einiges geringer als bei anderen Medien. Während ein Alien viel Abwechslung bei Tänzer_innen verzeichnen würde, sitzt die Schreibende immer in der selben Pose da. Das Kunstwerk passiert im Innenraum.

Mein Mantra
Fragen stellen
produktiv sein
wie einbinden

Ich fühle mich gelähmt, komme weder vor, noch zurück mit meiner Arbeit im Stoffwechsel. Meine Hauptbehinderung scheint das Bild einer fertigen Arbeit zu sein, welches den Prozess stört. Der Anspruch einen Text darüber zu schreiben, welcher zwingenderweise nicht drinnen sein kann, sondern eine erzählende Stimme im Off fortschreibt, zieht einen so leicht heraus aus dem Geschehen und genau das erscheint mir – auch durch das Feedback der anderen – als falsch. Was kann also meine Rolle hier sein?

STOPP

Erste Laufversuche,

STOPP

Wir erliegen immer wieder dem Produktionszwang.Man will ihm entgehen und läuft doch immer zurück in seine Fänge. Sucht.
Wir wollten eine These verfolgen, sie ausbauen – haben uns gehalten gefühlt, dem Text einen Sinn zu geben. Dadurch sitzen wir als undurchdringliche Blöcke im Labor.
Man sieht uns an, dass wir nicht wissen wohin. Und durch unsere angestrengte Miene verschließen wir uns dem Geschehen, das subtil dahin fließt. Der Stoffwechsel ist fragil und lässt sich leicht vom Sinn übertönen. Wir Wiederholungstäter_innen vergessen dies periodisch.

INNEHALTEN
REINGEHEN

„einfach laufen lassen“ ?

Es liegt an der Geschwindigkeit. Es müsste jedes Geschehnis, jede molekulare Bewegung an sich einen Buchstaben emanieren, dann könnte man im Stoffwechsel mit Text operieren. Dann wäre die Welt Text. Aber sie ist es nicht.
Ich hetze in diesem Anspruch dem Geschehenen hintennach, ich erwarte, dass sich die Sätze aus der Wirklichkeit selbst lösen - wie das Akustische, das Olfaktorische oder das Visuelle. Doch daran scheitern wir immer wieder. Es stresst mich, ich will dem Jam mit Text beitragen, aber es sprudelt nicht schnell genug.

Raumaufteilung 3: Sabina und Yasmin sitzen neben Kilian auf der Couch und reden über die Schriftlichkeit der Welt, doch er kann nicht zuhören und tippt, tippt in sein Tablet; Brigitte ist gerade zum Tisch von Anita gegangen und hat laut von sich gestoßen, dass der Ton jenes Buches zu männlich ist. Louise, Thomas und Alfred verhandeln am Ess- und Versammlungstisch...es geht anscheinend um die akustische Phasenumwandlung und wie wir diese implementieren könnten.

Ich verstecke mich und tippe. Ich fühle mich wohl damit.
Ich will nicht reden.

„Das Buch will also dem Denken eine Grenze ziehen, oder vielmehr - nicht dem Denken, sondern dem Ausdruck der Gedanken: Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müssten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müssten also denken können, was sich nicht denken lässt).
Die Grenze wird also nur in der Sprache gezogen werden können und was jenseits der Grenzen liegt, wird einfach Unsinn sein.“1

Bei Thomas und Louise rauscht es und sie versuchen das Equivalent dieses Rauschen im Röhrenbildschirm zu finden.

Wie rauscht es bei mir?

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Ich fragte Sabina und Yasmin, wie meine schreibende Präsenz neben ihnen war.
Sie fühlten, dass ich anwesend war - aber doch auch woanders hingesehen habe...wie als ob ich in Gedanken verloren gewesen wäre. Das sei aber auch das Schöne daran. Diese Raum- oder Umweltfüllung.

Doch ist sie einseitig? Ich habe keine Lust auf Augenkontakt sondern tippe tippe tippe tippe...schaue in die Ferne wie auf der Autobahn...es ist angenehm...man kann reden oder nicht...man kann vom Text umspült sein, fühlt sich aber nicht von ihm durchdrungen....er ist warm, der Text.

Kdsjhfiefojrlfgjdffkvjnfuzrepsmgfddiukfnrfiffgmrujhjkvokdvmrezuez6378kdfhe3iomncuerroi3m7uo3jezufcbhdeekfo37ju3nfkmjfg38fnriig3hf23if6ztiofjhdezoisdfhkjbgoibhr899gjri88zuj

Das erzeugte beim ersten Mal Verwirrung. Als ich mein Rauschen ins Keyboard drückte, schauten beide sofort auf. Yasmin fragte, ob das mein Beitrag sei. Dabei war es gar nicht intendiert als Intervention. Ich wollte nur Thomas und Louise nachgehen.

Beim zweiten Mal hat es nicht mehr funktioniert.

Ich werde jetzt mit Alfred aus der Damentoilette einen stillen Raum mittels Phasenumwandlung bauen. Inspiriert wurden wir von Brigittes Kopfhörern.

Eine interessante Form der Interaktions-Nicht-Interaktion.

Raumaufteilung 4: Alle sitzen rund um den Tisch, Yasmin und Kilian sind zu spät gekommen. Es scheint eine angeregte Diskussion darüber zu sein, was bei den 'Veröffentlichungen' nächsten Freitag und Samstag geschehen soll. Wie binden wir unsere vereinzelten Projekte?

“Glaubst du, du wirst nur eine Zeit lang schreiben, solange deine Jugend dauert?

Es ist zu schmerzhaft. Ich würde mich umbringen, wenn die Regierung mein Schreiben noch mehr beschränkt. (lacht)

Also nicht das Schreiben selbst ist schmerzvoll?

Das Schreiben an sich ist auch etwas schmerzvolles. Ich hab dieses Gefühl mit dem Teufel zu verkehren. Ich denke jeder Schriftsteller hat Umgang mit dem Teufel.

Aber für viele ist das Schreiben auch sehr tröstlich, gerade wenn sie autobiographisch schreiben.

Darum wird ja so viel geschrieben – Tagebuch, blog. Richtig schreiben heißt einen Roman zu schreiben. Und das ist schmerzhaft.“2

Was sind Notizen von Wert und wie unterscheiden sie sich von einem Gespräch, das man weiter in sich trägt? Wenn wir Notizzettel schreiben, reißen wir uns dann nicht künstlich aus dem Geschehen heraus, um später über diesen (verfälschenden?) Umweg auf das Geschehen in anderer Form zurückkommen zu können?

„Wir schreiben jetzt einfach beide, was uns einfällt. Oft kommt das dann in einem ersten Schwung.Einige Sätze müssen zwar noch verändert werden, aber die Struktur steht dann.
- Schreib einfach.“

„Ich muss, um Schreiben zu können, oft stocken und verzweifeln. Ich bin dann nirgendwo. Das kommt mir nicht gesund vor. Es ist wie das Erzeugen eines Vakuums. Irgendwann bricht es auf und es ist klar was geschrieben werden muss.“

„Ich versuche immer im Fluss zu schreiben. Ich suche den Sog. Wenn ich nach einer halben Stunde nicht reinkomme breche ich das Arbeiten ab. Das ist sonst nur ein Krampf. “
„Aber kann es nicht zwei Weisen geben zu schreiben. Du tust immer so, als gäbe es nur diese eine richtig Weise des Schreibens.“3
„Doch natürlich!“

„Das ist jetzt sehr viel von dir geschrieben.“
„Ich weiß...aber ich finde es als Anfang gut.“
„Ja, das ist es.“

Gibt ein Schreiben, das sich riskieren will, notwendigerweise den Anspruch an eine Erzählung auf, frage ich mich. Findet sich im Versuch durch Unmittelbarkeit an seine Grenzen zu stoßen, das Ende eines jeden Epos und muss so Schreiben in einer konstant sich selbstrelativierenden Schleife bleiben? Ich will ein libidinöses Schreiben. Der Fluss soll mitreissen und soll zugleich unbemerkt bleiben.4
Gilt das nur für das Lesen oder auch für das Schreiben? Alles, was wir gerne tun, hat diese Komponente: das kurze Vergessen der Reflexion und der Eintritt in eine überbordende Geschwindigkeit. Man verliert sich und ist ganz und gar anwesend.
Wie verbindet sich dieser Moment mit technischem Wissen? Ist ein solches für die Momente davor – und soll sozusagen eine Möglichkeit des Einstiegs in ein solches Fließen oder eine Schulung in den auftretenden Möglichkeiten bieten? Eine Technik entfaltet ihre Wirkung nachdem sie Habitus geworden ist.
Textpraxis und Körperpraxis sind sich hier wohl einig – der Dualismus ist sowieso nur eine weitere Schreib- und Denktechnik. Ob Lesen Schreiben, Tanzen, Performen, gesellschaftliche Codes oder Tischmanieren – im Dialog der Gewohnheiten liegt eine Basis des Stoffwechsels.

 

SPRECHEN

Es wird viel gesprochen. Es wird gelernt, auf eine Weise zu sprechen, durch die man in Kontakt treten kann. Sprechen wir gemeinsam oder sprechen wir gegeneinander?
Sind wir englische Parlamentarier oder chinesische Hofbeamten?5

Das Problem mit dem Sprechen ist, dass man die Position, die man dabei einnimmt, nur bedingt bestimmen kann.

Gesprochenes, das nur versucht, Recht zu haben
Gesprochenes, das versucht, die Worte der anderen zu wiederholen
Gesprochenes, das versucht, etwas verständlich zu machen, das nicht ganz verständlich werden kann
Gesprochenes, das verteidigt
Gesprochenes, das Verständnis zeigt
Gesprochenes, das versucht
Und hast du nun eine feste Position?

Das plötzliche Gefühl der Leere im Kehlbereich bevor man losspricht, das Räuspern, das daraus hervorbrechen würde, wäre man nicht schon zu weit gegangen, die Silben kommen hervor, krächzend.

sich warm reden
anreden...
....und dann eventuell die Kontrolle verlieren
der Mania verfallen...besessen reden, wie Sokrates vor Phaidros am Fluss
Musenrausch
Hören noch andere zu?
Rauscht der Fluss weiterhin?
Das Gehirn ist von der auditiven Sprachwahrnehmung überdurchschnittlich beansprucht. Es muss alle seine Kraft auf diese sehr feinen Tonvariationen, die wir Silben und Laute nennen, wenden, um zu verstehen.
Sprechen nimmt Raum ein, wenn es verstanden wird.
Ab wann ist Sprechen unbeachtetes Plätschern?
Oder: wie verhindert man, dass Sprechen zu Plätschern wird?
Besondere Intonationen, Räuspern, Augenkontakt, Stimmvariationen, Augenspiel
Hexerei, Bann
Fehler in einer gesprochenen Rede fokussieren die Aufmerksamkeit zumeist effektiver als eine gestochene, ausformulierte Rede. Denn das Gehirn muss die Fehler ausbessern und bleibt so aktiv, anstatt sich passiv berieseln zu lassen.
Fehler, Fokus

„Ich hatte immer das Gefühl, ich würde etwas kaputt machen mit meiner Stimme. Der Blick, der einfache Blick, den man von allen Seiten bekommt, lässt plötzlich den Raum vor mir sich schließen. Sie kucken. Sie wollen jetzt irgendwas damit anfangen können, was ich da sage. Und wenn es keinen Sinn ergibt und das ganze Gespräch damit aus den Fugen gerät? Dann ist es kaputt.“

Der geschlossene Raum öffnet sich in anderen Dimensionen.
In Transzendenz, Begriffsebene, Ideenhimmel - eine Bündelung, die wir alle teilen
Im Ideal

„Wenn ich mich gerade hinsetze und spreche, dann werde ich gehört. Es muss davor eine Atempause entstanden sein, die ich nehme, die ich einatme und deren Spannung ich in meinen Händen halte. So spreche ich. Ich spreche durch mich hindurch zu ihnen, aber auch durch sie hindurch zu mir. Ich will hier etwas. Sie müssen diesen Bann annehmen. Und ich kann sie überreden. Ich kann sie durch die Kraft der Sätze verlocken, diese als Wahrheit misszuverstehen. Das gibt mir Kraft.“

Macht, Wille zur
Stimme, Wille zur
Verlockung

Komm auf meine Ebene
Werde zu meinem Begriff
Tanze nach meinem System

Wir haben gesprochen –
Und haben das Gefühl von Austausch. Wir reden uns gemeinsam stumpf und halten diese Ermattung für Übereinstimmung. Die Hexerei funktioniert oftmals – für viele so gut, dass sie niemals das Dämonische an ihr wahrnehmen.

Würden die Ströme aber zu chaotisch bleiben, käme es niemals zum STOFFWECHSEL
(Gleichschaltung?)

Da gibt es auch noch dieses versichernde Sprechen – wir sind besorgt und wuseln um einander herum, wie in einem Ameisenbau. Jedes Nachfragen, jede Wiederholung, jeder Versuch auf das schon Gesagte ohne zu große Abweichungen einzugehen, tritt die Pheromonfährten breiter, auf denen wir sicher laufen können. Eine Frage nach der Berechtigung des eigenen Handelns. Sag mir bloß, dass wir uns verstehen. Sag mir bloß, dass es gut geht. Sag mir bloß, dass ... oder so. In diesem Gewusel ist der Körper schon lange verloren. Jetzt verlieren wir auch noch unser Denken.

So formt sich ein zäher Brei, die Basis einer jeden mühsamen Kollektiventscheidung. Können wir uns trauen, den Vorschlag für eine neue Duftstraße anzubringen. Kann sich die Gemeinschaft trauen, ihre gerade frisch gewonnene Infrastruktur und damit ihre Sicherheit als ein Konstrukt zu betrachten – das hieße für jedes einzelne Mitglied kurz loslassen zu müssen von der Vorstellung einer Einheitlichkeit und ganz auf sich allein gestellt, Schritte in eine neue Richtung zu wagen.

 

HARMONIEBLASE

Komm in meine Harmonieblase, ich lulle dich ein mit Wörtern, Buchstaben, SINN
Der Sinn gegen die Sinne – wir synchronisieren uns, indem wir unsere Sinne betäuben und in einem Sinn verschränken
Himmelsfreu(n)de

Sprechblase
Sprechen wir oder Blasen wir?
Man spricht sich gegenseitig in die Blase
blast sich einen
inwiefern ist das bestimmende man ein Mann?

Wenn wir uns aber nicht selbst (zumindest) vorgaukeln, einander verstanden zu haben – die Gedanken und Probleme der anderen zumindest meistens zu verstehen – bricht unsere Gemeinschaft auseinander.
Ist das Rot, das ich sehe, auch das Rot, das du siehst? - Eine Frage, die sich nur stellt, wenn ein offensichtliches Missverstehen zu Tage tritt. Wenn es hapert – wenn ich, du oder jemand ein Wort so bedeutungsschwanger auflädt, dass die andere Person in ihren kontextuellen Verstehen nicht genügen kann: wenn man nicht herankommt an jenen eigenen Begriffskomplex, der – verknüpft mit der eigenen emotionalen Weltwahrnehmung und -erfassung – den eigenen Gebrauch eines Worts mitbestimmt. Wenn „Rot“ hier für uns beide keine prominente (oder riskante, oder wackelige, oder momentan selbstkonstituierende) Rolle einnimmt, können wir uns wunderbar verstehend missverstehen.

Reden ist wie Schachspielen – es funktioniert abhängig von dem konsensualen Regelgefüge, welche wie Zahnräder ineinandergreifen. Spricht eine Person einen Satz, der einer der/dem anderen unbekannten Regel zu folgen scheint, kommt es zum Stocken. Wie ein UFO, das daherfliegt und erst wieder in ein bekanntes Phänomen übersetzt werden muss: „UFO“ – das Unbekannte hat einen Namen und ist schon längst appropriiert.

„Es ist natürlich denkbar, dass in einem Volke, das Spiele nicht kennt, zwei Leute sich an ein Schachbrett setzen und die Züge einer Schachpartie ausführen; ja auch mit allen seelischen Begleiterscheinungen. Und sähen wir dies, so würden wir sagen, sie spielen Schach. Aber nun denk dir eine Schachpartie nach gewissen Regeln in eine Reihe von Handlungen übersetzt, die wir nicht gewöhnt sind, mit einem Spiel zu assoziieren, – etwa dem Ausstoßen von Schreien und Stampfen mit Füßen. Und jene Beiden sollen nun, statt die uns geläufige Form des Schachs zu spielen, schreien und stampfen; und zwar so, dass diese Vorgänge sich nach geeigneten Regeln in eine Schachpartie übersetzen ließen. Wären wir nun noch geneigt, zu sagen, sie spielten Spiel, und mit welchem Recht könnte man das sagen?“6

 

KONFLIKT

„Die Wandlungen geschehen immer stillschweigend. Die Handlungen sind geschwätzig und zugleich heldenhaft. Auch der Weise hütet sich ebenso davor, zu handeln wie zu sprechen. [...] Das Handeln und das Sprechen mögen zwar die Aufmerksamkeit erzwingen und fesseln (auch das Sprechen muss etwas erzwingen, um zu überzeugen), aber sie bleiben doch im gleichen Maße Epiphänomene.“7

Ein Konflikt kann sich in einer Art Dämpfung des Raums bemerkbar machen,
einem leichten Druck auf der Brust
ein schwerer Schleim, der sich auf die Möglichkeiten legt
und sie in ihrer hypernevösen Kommunikation hemmt.

Es ist ja unmöglich zu sagen, dass er nicht da ist. Man fühlt ihn und alle spielen mit. (Unbewusst?) Er legt Duftfährten, bewirkt eine Knappheit der Antworten, selbst wenn man außen steht. Man hegt Verdacht – es bleibt nur die Frage, was man verdächtigt. Nehme ich den Verdacht auf mich oder schiebe ich ihn auf die anderen? Realisiert man, dass es ein Konflikt ist, der da schwelt? Realisiert man, was da wem gilt?
Es reizt. Entsteht aus einem Konflikt immer ein weiterer, weil die Umstehenden den Reiz nicht aus ihrem System herauswerfen können? – wir sind (Mantra) nie abgeschlossen, sondern hochgradig angewiesen oder bestehend aus dem „Drumherum“.
Ein Konflikt infiziert also den Raum, auch, wenn man gar nicht von seinem Bestehen weiß. Der Stoffwechsel ändert sich. Im Nachhinein seines Coming-Outs fällt es einer dann „wie Schuppen von den Augen“ – ein Stück Information kann aus Gefühlen (Knödel in der Kehle, Druck am Bauch, schwache Stimme, unerwartete Sensibilitäten) oder anderen Leerstellen eine Erkenntnis machen: viele Umstände, viel Verhalten wird mit einem Mal klar.
Dass er seinen Einfluss auf den Raum hat, versteht man dann erst.

Doch warum den Reiz lange mit sich herum tragen? Zieht er Energie ab oder kanalisiert er diese? Es scheint, viel Potential der Öffnung und des Austausches geht verloren, wenn der Konflikt nicht Teil des Stoffwechsels wird, sondern diesen untergründig abkühlen und erstarren lässt.
Konflikte reiten hat etwas von einem Besenstiel. Im Hexenflug können sich viele Verbindungen und Perspektiven erneuern. Sie in einer Harmonieblase zu vertuschen, kann zum Gegenteiligen führen. Ganz automatisch und von niemandem beabsichtigt, bildet sich ein Regime des Schweigens, welches sich viral in Gefilde ausbreitet, die nichts mit dem infizierten Konfliktherd zu tun hatten. Sepsis.
Würden wir auf einen Reiz verzichten wollen?
Nein, doch kultivieren wir sie wie eine Art Durchlauferhitzer. Es werden immer wieder neue Konflikte kommen, vertrauen wir darauf. Das feierliche Durchlaufen der Konflikte vermag viel mehr, als bloß einen als professionellen Grundstein zu legen. Ein Konflikt mag eine Identität – Erstarrung in oppositionalen Rollen – generieren, doch mehr Lernpotential liegt in der Bewegung. Tauschen wir unsere Konflikte untereinander aus – als Freundschaftsdienst.

“was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist.
Ich liebe Die, welche nicht zu leben wissen, es sei denn als Untergehende, denn es sind die Hinübergehenden.
Ich liebe die grossen Verachtenden, weil sie die grossen Verehrenden sind und Pfeile der Sehnsucht nach dem andern Ufer.”

Der Konflikt kann auch kanalisieren.

Er kann alle subtileren Ebenen paralysieren, um eine Kommunikation auf der Ebene der reinen Professionalität zu ermöglichen.
Man ist dann nicht mehr Mensch, in allen seinen komplizierten Schichtungen,
sondern Act, Künstler_in, Subjekt, Idee – (Un-)Beteiligte oder (Un-)Beschuldigte.
Eine gewisse Form der Erwachsenseins, der Reife lässt sich auch als Schlucken und Zulassen des freien Zirkulierens eines Konflikts verstehen.

„Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch.
Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen Stern mehr gebären wird. Wehe! Es kommt die Zeit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann.“8

Aber was ist mit der Kraft, die einem Wut im Bauch gibt. Sie ist wie ein Raketentriebwerk. Nur gegen jemanden gerichtet. (Aber auch die Mondraketen haben sich gegen die Erde gerichtet.) Vielleicht ist das Hineingehen in den Konflikt ein Freundschaftsdienst, aber will ich mit allen befreundet sein? Ich will auch Menschen benutzen, indem ich sie als etwas setze, von dem ich mich abgrenzen kann. Mit Wucht. Da hilft ein Dampfkessel im Bauch mehr als alles andere. Endlich weg von DEM endlich hin zu –

Und unterstelle ich dir nur, dass du wütend auf mich bist?

 

GENERATION

Eine unserer Blogveröffentlichungen im Zuge des Stoffwechsels9:“
Die Generationenfrage oder: warum provozieren wir eigentlich?

In den Verwerfungen, die unsere Reflexionen unerwarteter Weise ergeben haben, sind wir – auch in gemeinsamer Runde – auf einen möglichen Generationengraben gestoßen. Generation soll hier ein loser Begriff bleiben, sie sind untereinander natürlich nicht klar voneinander abzugrenzen und es tummeln sich in uns allen verschiedenste Schichten. Dem Kategorisieren der Sprache ist eine Gewalt inhärent, mit der wir bewusst umgehen, aber aufgrund den uns vorerst unumgehlich erscheinenden Mechanismen der Sprache auch umgehen müssen. Man kann meinen, wir sind in einer post-deleuzianischen, post-internet, post-xxx Generation groß geworden, in der die inflationären Wörter sich für uns nicht mehr verabsolutieren lassen, auch wenn sie es zu verlangen schienen. Wir schreiben Gedanken auf einen blog, ohne dabei zu denken, dass diese anecken, provozieren, oder gar gelesen werden. Like und weiter und so.
Der Gedanke an eine mögliche Generationenfrage ist uns schon öfter untergekommen. Wo Performances (Think feminist, act sexist von Jakob Kraner und Matthias Vieider10) und Texte (Das Anti-Chamäleon von Jorinde Schulz und Kilian Jörg11) uns wie eine pointierte Darstellung von zweischneidigen Schwertern erschienen, treiben sie ältere Semester auf eine Palme von Unverständnis. Die Reaktionen einer älteren Theoretikerin bei unserem Textrelease in Berlin überraschten uns ungemein: eigentlich empfanden wir uns von unseren theoretischen Anliegen auf gleicher Ebene, unsere lockerere Sprache provozierte allerdings ungemein.

Ein solches Anecken ist jedoch erstaunlicher Weise nie die Intention – im Gegensatz zu früheren Generationen, die bewusst den Älteren vor den Kopf stießen, sehen wir weder das Bedürfnis noch den Raum für eine solche Konfrontation. Wir meinen, da sei ein guter Weg, der uns geebnet ist und es ist an uns ihn weiter zu führen. Man nennt uns unter anderem deshalb Generation Y und stuft uns als die angepassteste, unpolitischste Generation seit langem ein – Man denke bloß an die Kommentare, die sagen, uns interessiert nichts mehr, als das konstante Vibrieren unserer Smartphones.

Insofern überrascht es uns, wenn wir uns auf den als platt getreten angenommenen Wegen bewegen und dabei provozieren. Sind wir so verpeilt, dass wir gar nicht merken, was wir tun? Was haben wir übersehen, überrochen, überhört, überspürt? Wir zielen nicht darauf ab, weh zu tun. Sind wir auf eine Art politisch, ohne es selbst zu bemerken, weil wir das Label des Unpolitschen so oft geschluckt haben? Worum handelt es sich bei diesen Wegen, auf denen wir alltäglich joggen gehen? Sind es ihre Lebenswerke? Spielen wir mit dem, wofür sie gekämpft haben? Fehlt uns der Ernst? Sind wir Kleinkinder, die an einem Monet herummalen wollen? (Aber wer will das eigentlich nicht?) Sind wir doch gar nicht so langweilig, wie wir von uns selbst angenommen haben?

 

RAUM

Schreibend nehme ich keinen Raum. Es muss sich abgesondert werden. Auch ein Text bleibt klein und raum-los, denn seinen Raum muss man lesend betreten oder aber man vergisst ihn in einem Ordner oder an einer Straßenbahnstation.
Ich nehme nach dem Schreiben stets eine Raumverengung vor - komprimiere die Wörter zu einem Pressspanblock.
Es gibt den Verdacht, dass es mit Geschwindigkeiten zu tun hat. Ist der simulierte – oder zumindest höchstgradig unsichere – Schreibraum schneller oder langsamer? Krümmt das Schreiben seinen eigenen Raum oder auch den Raum, in dem zufällig das Heft, der Zettel, der Laptop, das Tablet, die Wand steht?

„Ist dieser Absatz von dir? Von mir ist er sicher nicht, aber ich bin auch nicht sicher, ob nicht doch jemand unseren Text erweitert hat...“
„An den Veröffentlichungstagen, als wir den Computer im Raum stehen ließen?“
„Es würde mich eigentlich wundern...“
„Eigentlich finde ich diese Ungewissheit schön: ich bin mir selbst nicht sicher, ob ich ihn geschrieben habe (er kommt meinem Ton unverwandt vor, aber das geht mir öfters so) oder ein willkommener Eindringling. Den Anschluss haben wir auf jeden Fall gemeinsam im Veröffentlichungsraum geschrieben, da bin ich mir sicher.“

„Denken bedeutet, sich dem Wahnsinn einer Beschleunigung zu überlassen, die das Subjekt über seine Objekte hinausträgt“, schreibt Marcus Steinweg
Ist die Raumverengung der Effekt eines Abbremsens aus den Schreibgeschwindigkeiten oder doch - ganz im Gegenteil – das sich-Ausdehnen nach einer unglaublich langsamen Textparalyse? Ich bin nicht überzeugt, ob der Wahn des Denkens tatsächlich etwas mit Acceleration und Loslösung zu tun hat ... oder nicht doch mit einem unbewussten Eingraben in den Knochenbergen von hauptsächlich weißen Männern.

Ein Raum formt die Gruppe. Dieser Raum lädt bei Hitze zur Flucht auf den engen gemütlichen Balkon, bei Kälte bietet eben jener aufgrund von Schatten und Wind keinen guten Ausweichort. Ein Raum verpflichtet. Sind alle da, kann man sich dem Geschehen kaum ganz entziehen. Es herrscht Austausch durch die wahrgenommene Anwesenheit der anderen – ich merke, dass etwas passiert und besonders, wenn jemand geht. Dies ändert sich, sobald man als Gruppe den geübten Raum verlässt. Besteht immer noch dieselbe Rolle für mich, wenn ich plötzlich in mein Park-Ich trete und mein Gehen nur das Verlassen eines Cafétisches im Freien ist? Ist die Pflicht des Raumes aufgehoben, wird die Freiheit zu wählen, ob man anwesend sein möchte, plötzlich realer. Vielleicht sind wir viel zu stark darauf konditioniert, Konzentration und Pflicht zur Ordnung von einem geschlossenen Raum zu erwarten und haben zu wenig Übung in der freien Entscheidung für oder gegen Disziplin und Konzentration unabhängig von einem Raum, einer Struktur.

Beim Stoffwechseln – und generell bei der (Kultur)schaffung – darf man nicht die Räumlichkeit übersehen. Zu oft arbeitet man unreflektiert im white cube und reproduziert unerklärlicherweise das ewig Gleiche. Eine Ansammlung von defekten Gegenständen wird in der Nähe einer Kulturinstitution stets Kunst sein, so sehr man auch dagegen arbeiten mag.

Kate McIntosh's „Worktable“ - eine Installation/Choreographie - bringt uns zu diesen Gedanken: sie setzt sich mit dem Verhältnis von nicht-menschlichen Objekten und uns auseinander; Wir zerlegen Gegenstände und bauen sie als Mutanten wieder zusammen. Lokalisiert war dieses Werk im Wiener Brut. Durch die Wahl des Ortes ergab sich - so analysierten wir im Workshop mit Martina Ruhsam – die Problematik, dass die Gegenstände sofort zu Kunstobjekten und die Handlungen zu Performancekunst wurden. Es stellt sich die Frage: Wäre diese Arbeit nicht viel effektiver gewesen, stünde sie auf einem Sperrmüllplatz, einem Flohmarkt oder einer Bar? In dem gewählten Setting begehen die üblichen Verdächtigen Kunst als Freizeitgestaltung und beinahe alles Potential wird von „Kultur“ in das sich selbst nährende Vakuum aus Reflexion, Geltungsbedürfnis und ökonomischer Dringlichkeit der Kunstblase gesaugt.
Über dem Stoffwechselprojekt schwebt fast naturgemäß dasselbe Problem, wir sind uns dessen aber bewusst (siehe die förderungsarchitektonische Konstruktion, um innerhalb des Systems Freiräume zu schaffen, die Abseits des stetigen Produktionszwanges stehen)12.

"Der klimatische Einfluss auf den Stoffwechsel, seine Hemmung, seine Beschleunigung, geht so weit, dass ein Fehlgriff in Ort und Klima Jemanden nicht nur ihrer/seiner Aufgabe entfremden, sondern ihr/m dieselbe überhaupt vorenthalten kann: sie/er bekommt sie nie zu Gesicht."13

Um vom Essentialismus der nietzscheanischen „Aufgabe“ einmal abzusehen: was für Vocationen entdeckt man erst, wenn man sich als Gruppe in den Wald, auf die Müllhalde, in eine Ubahnstation verfrachtet?

"Unserer innerer Stoffwechsel läuft 'tropisch', weshalb wir außerhalb der Tropen zeitweise oder anhaltend zusätzlich Wärme erzeugen (heizen) müssen, um unsere direkte Umwelt im wesentlichen tropisch zu halten."14

 

KÖRPER

Wir kommen nur schwer von einem Schriftdenken weg: der Logozentrismus ist uns tief in unsere Körper eingeschrieben. Müssen wir den Körper mit dem Logos denken oder kann sich der Körper seinen eigenen Logos finden oder wäre genau dies dann die falsche – weil irreführende – Begrifflichkeit?
Wir schreiben mit unseren Köpern, einigen wir uns darauf, auch wenn es vielleicht eine strategische Lüge darstellt.
Aber wer ist „wir“?
Wir Philosophiemenschen
Wir Bildungsbürger
Wir Abendländer
Wir Menschen
Wir gerade konkret
(Hallo)

Man darf nicht glauben, dass sich nur in der Schrift Elfenbeintürme bilden können. Auch unsere Kolleg_Innen vom Tanz kennen die ihren, sie haben Sprachen und Kommunikationsformen, denen ich zwar folgen kann, die ich aber keinesfalls verstehe. Was zum Teufel redet Benoît Lachambre da? Ich verstehe zwar jedes Wort, aber selbst auf die zweite Nachfrage hin bleibt es mir komplett undurchdinglich – weiter noch: ich sehe nicht mal die Fläche, die man dann, in einem zweiten Schritt durchdringen könnte. Sie stellt sich mir in den verstandenen Worten gar nicht da, sowie sich eine Kritik der transzedentalen a prioris wohl auch überhaupt nicht für jene dar-stellt, welche sich nicht durch ein paar Seiten von Kants Kritik der reinen Vernunft gekämpft haben.

Mit dem dritten Versuch die Verkrampfung zu lösen und meine Beckenknochen gegeneinander zu drehen, merke ich langsam, dass da was passieren könnte, wenn ich in ein anderes Vertrauen übergehe, das sich nicht durch ein Ich konstituiert, das versucht von Kopf zu Beckenknochen Befehle zu geben. Wie dieses „anders“ aber zu greifen ist, weiß ich nicht in Worte zu fassen. Das habe ich (noch) nicht gelernt.
Im Zuhören bei den Gesprächen danach, scheint es aber, als sei das, was man da hätte erfahren können sehr vielschichtig, und je nach Körper-Bewusstseins-Übung auch etwas, das mir so fern liegt und ich also anerkennen muss, dass es hier auch ein anderes Verfeinerungsmetier gibt.

Verstehen ist nicht gleich verstehen, es gibt verschiedene Ebenen , die gleich plausibel sind, aber scheinbar parallel zueinander verlaufen.

Mein Kopf legt mir eine falsche Fährte und denkt aus seinem Habitus heraus, in Sabinas Beschäftigung mit Schrift/Schriftlichkeit/Verschriftlichung einen Gedanken zu erkennen, dessen primärer Bezugsrahmen das „kopfige“ Sich-Absetzen verschiedener Begriffe voneinander ist. Er versteht nicht, wie dieser Gedanke mit ihren Handlungen interferriert und wieso dieser Gedanke den anderen bevorzugt wird. Fehler.
Schon wieder ein „er“, der Kopf. Gibt es einen anderen, dem dieses andere Verständnis vielleicht zugänglicher ist? Und warum sind so viele Kandidaten eigentlich schon wieder ein „er“? Der Körper, der Sinn, der Geist. Bloß DIE Intuition wird der uneinsichtigen Vulva zugeschrieben.

Ich muss mich nun dabei ertappen, dass eine wörtliche Erklärung für mich nötig ist, um zu verstehen. Ich bin in meinem Kopf gefangen und trete selbst in die Falle, zu vergessen, dass mein Kopf Beine hat.
„In meinem Kopf gefangen“ mag überhaupt nur ein Behelf sein zu sagen, dass ich mich in einem bestimmten Konzentrationsmodus eingeschlossen habe, der darauf beruht, Wörter als Begriffe in einem abstrakten Netz zu sehen: ohne zu beachten, dass mein Rücken knackst. Dieser aber ist dazu abgerichtet, in seinen Verspannungennicht aufzufallen und „das Denken“ in seinem puren Buchstabenmodus geschehen zu lassen.

Sabina geht es also offenbar nicht darum, eine gedankliche Grenze aufzuspüren um eine endlose Zerlegung der Begriffe in weitere zu betreiben, sondern gewissermaßen an der Grenze von Verkörperlichung/Vergedanklichung zu sitzen, oder anders: „zu überlegen“, was es heißt, wenn man konsequent die Trennung zwischen Körper und Geist negiert.
Von meiner Perskeptive aus braucht es hier einen Versuch, in allen Gedanken die körperliche Vermitteltheit mithineinzunehmen und den konstanten Austausch dieser zwei Pole zu beachten – wenn Pole auch nur eine Annäherung an die Negation beider sind –, oder gar Schrift, Sprache und Ausdruck nur als ein Kulturmittel zu behandeln, das uns eingeschrieben wird (und woraus unsere Gesellschaft entsteht.) Fehler also im Zuhören – neuer Versuch: All dem körperlich zuhören.

Und wo ist DER Text dazu?

 

GESCHLECHTERFRAGE 15

wer?:
prescht voran
nimmt umsichtig auf
bewundert
kritisiert
hinterfragt um zu verstehen
hinterfragt um das Spiel zu spielen
bleibt indifferent
hält sich heraus
mimt Verständnis
verwehrt Verständnis absichtlich

- es ist für den Stoffwechsel durchaus nützlich, eingeübte Haltungen, die uns gleich einem Zahnrad auf vorgespulte Weise miteinander agieren lassen, auch bezogen auf Geschlechterrollen zu bedenken. Unsere Haltungen dienen in allen Lebenslagen als eine vorgegebene Struktur und da wir in einer Gesellschaft leben, die gerne anhand von Genitalien ihre Dividuuen binarisiert, gestaltet dies unseren Austausch ganz maßgeblich. Im Kleinen wie im Großen kann sich versuchsweise davon abgewandt werden, doch ihre Spuren sind zentrale Kanäle des Stoffwechsels – sie beleben den Austausch durch feste Rahmen genauso wie die gleich mitgelieferten Fluchtlinien. Es gibt einen Kampf der Autorität – ist sie nun eine Frau oder ein Mann – und dieser fällt selten unter den Tisch.

Von Frauenseite schon begangene Wege sehen beispielsweise so aus:
“Es geht auch nicht darum sich Männerinstrumente, -konzepte, -stellungen anzueignen, noch darum ihre Herrscherposition anzustreben. Wissen, dass ein Identifikationsrisiko besteht, bedeutet nicht, dass wir ihm unterliegen. Überlassen wir das den Friedlosen, der Männerangst und ihrer Sucht nach Wissen darum ‘wie es geht’ um das gegen die anderen auszunutzen. Nicht sich etwas aneignen um es sich einzuverleiben, oder um es zu manipulieren, sondern mit einem Federstrich durchqueren und ‘entfliegen’.”16
Es bleiben offene Fragen: Ist das Ausformen eines Weiblichen nur ein weiteres Anderes zum EINEN Diskurs? Wielange kann man DEM Machtdiskurs entkommen und wo stoßen sie, wenn ohne fließenden Stoffwechsel, doch wieder unversöhnlich aufeinander?

Man kann eine Überlegung verfolgen, dass auch hier eine Generationenfrage greift. Sind wir Jungen doch dankbar für die Bilder starker Frauen vor uns und trotzdem (oder erneut? Oder deswegen? Trotzdem erneut? Oder schlicht: jedoch?) stehen wir in einem Gerümpelhaufen ungeklärter Fragen. Wie können die perfiden Kommunikationsunterschiede aufgegriffen und beidseitig gesehen werden?
“Denkst du in der Gruppe in einem ‚Ich‘ oder einem ‚Wir‘?”
“Das kommt darauf an - meistens in einem Ich, dass sich innerhalb der Gruppe abspielt.”
“Also in einem Ich das Teil eines Wirs ist?”
“Für mich ist es mein Ich, ein Ich, das jetzt hier ist. ”
“Hast du das Gefühl das gehört zu deiner Geschlechterrolle?”
“Ich weiß es nicht, ich denke es ist nicht (mehr) so einfach eine klare Verallgemeinerung zu treffen.”
“Es will sich ja auch niemand mehr so einfach in eine Box stecken lassen.”

Die Strukturen sind da und geben Form. Ist das eingeübte Spiel ein respektvolles “ich schweige, wenn du sprichst – und umgekehrt”, kann daran nichts verwerflich sein. Trotzdem liegt vor dem meinem Schweigen dein Sprechen und es ist das Sprechen, dass die Eintrittskarte zu einem weiteren Sprechen gewährt. Hier wird doch Gewohnheit reproduziert.

Und inwieweit sind “die Männer” beteiligt an dieser Restauration der Gewohnheit? Ist es in ihrem Interesse, die Ordnung so zu bestehen lassen, wie sie ist? Ist der verletzte Mann wütend auf die gespaltene Frau – und ist es nicht endlich Zeit, Trauerarbeit des Mannes zu leisten– zum Abschied vom Patriarchat. So leitet ein Blick über zur Frage der Männlichkeiten. Sie sind der viel unreflektiertere Posten in der Frage der Geschlechterrollen - vielleicht liegt es daran, dass sie weniger zu gewinnen und mehr zu verlieren haben. So glauben sie es.

“Es bleibt ihnen noch alles zu sagen, den Männern, über ihre Sexualität, und alles zu schreiben. [...] Die Art wie der Mann aus sich heraus in jene eindringt die er nicht für jemand Anderen, sondern für sein Eigentum hält, bringt ihn, weiß er das, um das Reich seiner eigenen Körperlichkeit.”17

Denn sie wissen noch viel zu wenig, was die Herrschaft alles verliert – wie sie noch viel blinder als “die Frauen” ihren Rollenbildern hinterhetzen, ohne zu sehen, wie sie dies selbst – als Herrscher – ebenso unterdrückt und entfremdet.
Um die Geschlechterrollen tatsächlich ins Rollen zu bringen, müssen die verletzten Männer sich herauswagen aus ihren Verletzungsburgen und ebenso wie die Frauen an ihren Rollen leiden und arbeiten.

“Ich will diesen Text möglichst bald zu Ende bringen.”
“Ich auch. Dein Drängen bringt mich jedoch nur zum Trotz.”
“Doch warum diese Blockade? Wollen wir nicht endlich fertig werden?”
“Verleitet dich mein Trotz zu noch mehr Drängen?”

 

ÖFFENTLICHKEIT

Unabhängig von der Anzahl der Besuchenden verändert sich die Stimmung in einem als “öffentlich” ausgeschriebenen18 Labor merklich. Allein der Charakter dieses über uns schwebenden Worts – vermengt mit den drei Photograph_innen, die um uns kreisen, verleiht dem Ganzen eine völlig andere Aufmerksamkeit. Dies hat eine gewisse Ähnlichkeit zur Idee der Überwachung, in der sich Leute anders verhalten, sobald sie auch nur wissen, dass sie überwacht werden (könnten). Performance und Öffentlichkeit hat immer etwas von Einübung und Umgang mit CCTV. Big Brother wants you to perform.

Photographie scheint in einer Zwillingsrolle also einerseits ein zentraler Teil des Stoffwechsels zu sein (ein “frame“ im Sinne Frank Zappas), kann diesen andererseits aber auch merklich behindern. Die dystopische Note äußert sich in den mechanischen Linsenaugen, die menschliche Beobachtung surrogieren – man meint beobachtet zu werden, dies genügt zur Gunst des Kunst-seins. In der vollendeten Dystopie könnte man sich die gebildeten, kulturnahen und potentiell kritisch-gefährlichen Individuen eingesperrt in Rooftop-Kerkern und umkreist von Kameras, die ins Nichts streamen, vorstellen.

Ein Fragment aus dem zweiten Öffentlichem Labor am 23.7.2016:
festschreiben
Hallo ich bin der Sehsinn, der mit dir spricht
Normalerweise bin ich der Boss hier
Und das Brüllen hinterfragt mein Primat
Doch mit dem Beamer – meiner Form von Verstärkung
Nehme ich den Kampf der Technogiganten auf

Um die Wette schreien mit Maschinen
Als Maschine
Immer Maschine

Wir leben in einer Kultur des Auges – das Primat des Sehsinns ist allgegenwärtig. Es ist Gottes Auge, das über uns wacht und richtet. Nicht dessen Nase oder dessen Gaumen. Gott schmeckt uns nicht prüfend, ebensowenig sein kleiner Bruder. Wenn wir mit Claudia Heu und Axel Brom gemeinsam Innehalten – von den Konventionen einen Schritt zurücktreten und die Sinne im ziellosen Stadtkonsum öffnen und fächern – merkt man stark die penetrante Note des Auges, besonders wenn es mit einem mechanischen Klicken vorbeikommt. Big Brother is watching you, auch wenn er eigentlich gar nicht zugeschaltet ist und der objektivierende Blick übt seine Gewalt aus: wir sind zu Bildern, Blogeinträgen, Anträgen, Berichten verdinglicht. Ich zeige der Kamera die Zunge, in einem verzweifelten Versuch, dem Regime der Dingwelt zu entgehen. Einfacher wäre freilich die allseits gehegte Strategie der affirmativen Selbstaufgabe, die mit dem Selfie das Sich-Verdinglichen in regelmäßiger Mantraform performed.

Ein Fragment aus dem ersten Öffentlichen Labor am 22.7.2016:
Anita festschreiben: Wer ist hier wer und wessen Rolle habe ich eingenommen. Bin ich in ihm, er in mir oder wessen Trauma liegt in wessen Bauch. Gefallen wollte er, gefallen sind wir in etwas hinein, das ich nicht als meines bezeichnen will, deswegen Fassade. Die Fassade, die genutzt wurde, von der Generation vor mir. Versuch sie neu zu beleben und die andere (?) Seite zu beleuchten – wo waren die Schwächen, welche die Fassade verdecken sollte? Was wäre er gewesen wäre er ehrlich gewesen?

Lieber Kopfstehen.

Inwiefern kann der Stoffwechsel öffentlich sein? Inwiefern braucht er die Öffentlichkeit?
Die Frage der Öffentlichkeit eines Stoffwechsels bleibt ungeklärt: Kann er öffentlich sein? Braucht er Öffentlichkeit? Inwiefern ist er abhängig von ihr? Inwiefern schadet sie ihm? Diese Ungeklärtheit liegt wohl auch daran, dass der Stoffwechsel an keinem Punkt seines Voranschreitens beendet ist, Veröffentlichungen aber leicht dazu verleiten, die Note von Fertigkeit zu suggerieren. Teile müssen heraustreten und sich als Entitäten präsentieren - mit dem Wissen eines Blicks von Außen meinen wir selbst, fertig sein zu müssen. Dies ist auch ein Stoffwechsel, ein Aspekt davon – ganzheitlicher betrachtet, aber ist ein Stoffwechsel zu fragil, um Öffentlichkeit zu schauen. Nicht alles ist abbildbar – und die Beobachtung verändert das Beobachtete.

 

SPANNUNGSBOGEN

"Wie kann dieser Text der Versteinerung entgehen?"
"Also wie soll er den Grad zwischen Einflussnahme und Festschreibung beschreiten?"
"Worin sein Wert sich speist, wenn er nichts festschreibt."
"Liegt dies zu erreichen im Bereich des Textes oder ihrer Rezipient_innen? Inwiefern ist der Dialog vorgegeben, wieviel Spielraum hat der Text in seinen Kommuntikationsröhren?"

"Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort."
"und wann stirbt Gott nun endlich?"
"Wir treiben auf seiner Leiche und setzen darauf, dass der tote Körper noch genug Luft inne hat, um uns an der Oberfläche zu halten."
"Sind die Ufer des Stromes noch immer unerreichbar, auf dem man dem Wandeln gelassen zusehen kann?"

Wir wollen also eine Spannung aufrecht erhalten. Bis sie scheitert und neu beginnt. Man muss hinnehmen, dass sie immer wieder einmal an die Wand fahren wird, sobald man ihr die Freiheit gibt, sich zu bewegen. Sie nicht mechanisch auf einem Bogen aufspannt, keine definierten fünf Akte. Das heißt, dieser Text hat Lücken. Das heißt auch, mein Interesse hat Brüche. Das heißt, wir haben nicht immer die selbe Herangehensweise, wenn wir gemeinsam etwas schreiben. Stimmst du mir da zu?
Das heißt, wir können das denkende einsame Subjekt nicht verabschieden und müssen es doch vollständig in der Umwelt auflösen. Das heißt, wir können weder ganz Gruppe noch ganz alleine sein. Das heißt, wir sind nur zwischen einem trotzigem „Ich mach jetzt“ und unbeeinflussbarer, schwammartiger Rezeptivität.

Der Stoffwechsel ist nicht Festzuschreiben. Er geschieht, ob wir uns umarmen oder voneinander davonlaufen.

 

                                            Kilian Jörg und Yasmin Ritschl, 2016


 

1 Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus, Vorrede.
2 Die chinesische Jungautorin Chun Sue im Gespärch mit Ingo Niermann, in: Ingo Niermann: China ruft dich. Berlin: Rogner & Bernhard 2008, S.260.
3 Mit Dank an Jorinde Schulz.
4„Herrscht ein_e ganz Große_r,
so weiß das Volk kaum, dass sie da ist.
Mindere werden geliebt und gelobt,
noch Mindere werden verachtet.
Wie überlegt muss man sein in seinem Wort!
Die Werke sind vollbracht, die Geschäfte gehen ihren Lauf,
und die Leute denken alle:
‚Wir sind frei’.“ (Laotse, Tao Te King §17 – von uns gegendert)
5„China hat in seiner Vergangenheit [...] das Streitgespräch gekannt aber vermieden, da es eher als steril galt.“ (Francois Jullien: Umweg über China oder wie man zu den Voreingenommenheiten der europäischen Vernunft zurückkehrt. §13 In: Kontroverse über China. Berlin: Merve Verlag 2008.)
6 Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen. §200.
Ludwig Wittgenstein ist obsessiv mit diesem Problem: er zerlegt es auf alle erdenklichen Weisen – in all ihrer unfreiwilligen Komik.
7 François Jullien: Vortrag vor Managern über Wirksamkeit und Effizienz in China und im Westen. Berlin: Merve Verlag 2006, S.65.
8 Friedrich Nietzsche: Also Sprach Zarathustra, Vorrede.
9Gekürzt. http://www.stffwchsl.net/materialien/die-generationenfrage-oder-warum-provozieren-wir-eigentlich/
10Performance bei Philosophy Unbound #2 und#4, in gekürzter Textfassung zu finden unter: http://www.fabrikzeitung.ch/beschwichtigung/.
11zu finden unter: http://www.engagee.org/assets/%C3%A9-2_das-anti-cham%C3%A4leon_schulz_j%C3%B6rg.pdf
12
http://www.stffwchsl.net/materialien/was-ist-das-hier/
13
Friedrich Nietzsche: Ecce homo, Warum ich so klug bin, § 2. - von uns gegendert.
14 Josef H. Reichholf: Stabile Ungleichgewichte - Die Ökologie der Zukunft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2008, S. 58.
15Nein. Das brauchen wir doch nicht mehr. Und wieso als eigener Punkt.
Wie entkomme ich dem „weiblich sein“ oder wie entkomme ich den so perfekt für mich angelegten männlichen Strukturen. Kann man nicht ohne das Stoffwechseln.
16 Hélène Cixous: Das Lachen der Medusa. Hg.( z. m. a. Beiträgen) v. E. Schäfer, E. Hutfless, G. Postl. Wien: Passagen 2013, S.53.
17 Fußnote 1, S. 61 ebenda.
18 Wieviel Macht/Einfluss hat hierbei die Schrift?