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Stoffwechsel – Ökologien der Zusammenarbeit ist ein transmediales Forschungsprojekt mit unterschiedlich involvierten Künstler_innen und Theoretiker_innen und experimentiert mit strukturellen und künstlerischen Verschränkungen.

Wir wollen die Aufmerksamkeit auf die Durchdringung materieller und immaterieller Formen lenken: Wie denkt Kunst nach? Wie zeigt sich ein Denken mit Material im Material und durchs Material? Wie beeinflusst das unsere sozialen Beziehungsmuster? Und wie kann ein anderes Verständnis von Welt und ihren Potentialen des Miteinanders erfahrbar und einem Publikum zugänglich gemacht werden?

Wir vertrauen der Freundschaft zwischen Kunst und Philosophie und glauben an Kollaborationen, die nicht primär durch ein effizientes Warendenken geprägt sind. In dem wir die Gedanken von Kunst als Lebenspraxis und als Sichtweise auf die Welt vertiefen, wollen wir Tendenzen entgegenwirken, welche künstlerische Praktiken immer mehr dem neokapitalistischen Markt einverleiben.

Wir beschäftigen uns mit unterschiedlichen Existenzen – Menschen, Pflanzen, Tieren, nichtbelebter Natur – und ihren Handlungsfähigkeiten. Wir wollen die Zwischenräume von Natur / Kultur / Technik ausloten und der Beziehung zwischen Subjekt und Objekt neu begegnen.

Stoffwechsel – Ökologien der Zusammenarbeit möchte Bedingungen für unterschiedliche Arten des Sich-Einlassens und eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem erweiterten Choreografie Begriff und seinen transdisziplinären Verbindungen ermöglichen und in dieser Weise auch Im_flieger seinen künstlerischen und sozialen Körper neu entdecken, anders denken und wirken lassen.

Das Kernteam des Forschungsprojektes besteht aus sieben Künstler_innen unterschiedlicher Disziplinen, die zunächst als artists in residence 2016 singuläre Setzungen erarbeiten. Während dieser Zeit finden Labore statt, in denen andere geladene Künstler_innen und Theoretiker_innen ihre Forschung dem Team anbieten, teilen und sie mit und durch die Gruppe vertiefen.

Diese Durchdringung von Residenzen und Laboren soll die Entwicklung von alternativen Arbeitssituationen und Kollaborationen unterstützen. Die Prozesse werden in zahlreichen Veröffentlichungen mit dem Publikum geteilt und bilden die Baustoffe für eine organisch wachsende Plattform als Entwurf einer Ökologie der Zusammenarbeit.

Im Juli 2016 wurden die jeweiligen performativ künstlerischen und diskursiven Setzungen in Form einer öffentlichen Werkstatt zusammengeführt und sind in Austausch getreten. Ausgehend davon wurde die weitere prozessorientierte Entwicklung geplant. Die künstlerischen, individuellen Setzungen werden nach Axiomen und Fluchtlinien untersucht und so erweitert. So entsteht eine Nachhaltigkeit, die aus Gewachsenem Neues einlädt und kreiert.

Der gesamte Arbeitsprozess wird theoretisch und diskursiv befragt, reflektiert und begleitet. Entstehende und assoziierte Materialien werden kontinuierlich von den beteiligten Künstler/innen und Theoretiker/innen veröffentlicht.

Stoffwechsel als Plattform – als Austausch, Verschmelzung und Parasitierung – von menschlichen und nicht-menschlichen Kollektiven, die sich eine gemeinsame, verletzbare Existenz teilen.